Die KASPV (Konferenz der Aargauischen Staatspersonalverbände), der auch der ASPV angehört, hat am 21. Januar 2022 eine Medienmitteilung zur Lohnentwicklung für das Jahr 2023 publiziert.
Medienmitteilung KASPV
Der Kanton Aargau macht Gewinne im dreistelligen Millionenbereich. Er budgetiert sehr konservativ. Bei den Löhnen des Staatspersonals und der Lehrpersonen werden Nullrunden durchgeführt. Obwohl ein ausgewiesener, sich vergrössernder Nachholbedarf besteht. Die Konferenz der Aargauer Staatspersonalverbände KASPV verlangt vom Regierungsrat für 2023 deshalb eine prozentuale Erhöhung der Lohnsumme von 2.8 Prozent.
Am 7. Januar 2022 hat der Regierungsrat bekanntgegeben, dass der Kanton Aargau aus der Gewinnausschüttung der Nationalbank einen Betrag von rund 319 Millionen Franken zu Gunsten der Jahresrechnung 2022 erhält. Diese zusätzlichen Millionen für den Kanton sind erfreulich. Doch wenn man bedenkt, dass auch im 2022 die Kantonsangestellten eine minimale Lohnerhöhung erhalten haben und der Nachholbedarf bei den Löhnen nach wie vor hoch ist – auch nachdem der Kanton schon in der Rechnung 2021 einen dreistelligen Gewinn ausweisen konnte – hinterlässt diese Nachricht bei den Staatsangestellten einen fahlen Nachgeschmack.
Auch musste das Personal in den letzten Jahren immer wieder hinnehmen, dass sowohl Regierungsrat als auch Grosser Rat die in den Planjahren vorgesehenen Lohnerhöhungen, welche im Kanton Aargau gleichzeitig die Teuerung ausgleichen sowie die Systempflege einhalten, halbiert oder gänzlich gestrichen hat.
Begründet wurde dies mit verschiedenen Sparmassnahmen, der Coronakrise oder weil die Kantonsfinanzen zu pessimistisch budgetiert wurden. Bislang hat das Personal diese Entscheide immer mitgetragen. Nun haben die Kantonsangestellten genug und sind nicht mehr bereit, zugunsten sehr hoher Gewinne des Kantons weiterhin auf Lohnsystempflege und Teuerungsausgleich zu verzichten. Lohnerhöhungen wurden seit längerem nicht mehr gewährt und der ausgewiesene Rückstand wird seit Jahren nicht mehr abgebaut.
Die KASPV erwartet, dass der Regierungsrat für 2023 und die Folgejahre nun endlich ein starkes Zeichen setzt und dem Grossen Rat eine Lohnerhöhung beantragt, welche neben dem Ausgleich der Teuerung auch die Lohnsystempflege berücksichtig und in massvollen, aber dennoch ambitionierten Schritten den immer höheren Lohnrückstand aufholt. Die aktuelle Finanzlage lässt dies bei weitem zu, es wäre ein klares Signal seitens des Regierungsrats an die Kantonsangestellten und würde die Attraktivität des Arbeitgebers Kanton Aargau wieder steigern.
Die KASPV hofft, dass sich sowohl Exekutive als auch Legislative diesen Überlegungen anschliessen können und zu ihrem Wort stehen, für das Staatspersonal eine konkurrenzfähige und arbeitsmarktgerechte Lohnpolitik zu führen, statt weiterhin die Bemühungen darauf zu beschränken, Lohn-Nullrunden oder Lohnsenkungen möglichst ausführlich zu begründen.